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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Trauer bei Kindern


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Kinder trauen anders


Trauergruppen für Kinder und Jugendliche

Wenn ein erwachsener Mensch einen Verlust erleidet, betrauert er diesen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, der den Betroffenen dabei hilft, die neue Situation in das eigene Leben zu integrieren. Kinder trauern allerdings anders, als das es Erwachsene tun. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass Kinder in ihrer geistigen und emotionalen Entwicklung naturgemäß längst nicht so weit sind, wie ein gereifter Mensch. Und so ist es umso wichtiger, dass sich Eltern oder auch Angehörige beim Überbringen einer Todesnachricht ganz klar ausdrücken. Diplom-Sozialarbeiterin Petra Benning arbeitet beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Trauerbegleiterin regelmäßig mit betroffenen Kindern und erklärt: „Formulierungen wie ‚Opa ist von uns gegangen‘ sollten vermieden werden, weil sie in Kinderohren irreführend sind. Eltern müssen deutlich machen, dass eine geliebte Person für immer weg ist - das aber natürlich in altersgerechter Sprache.“

Diese Einsicht in den permanenten Verlust einer geliebten Person ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die Heranwachsenden anfangen können, diese Situation zu begreifen und als Teil des Lebens anzunehmen. Auch in der Art und Weise, wie Kinder den Trauerprozess erleben, unterscheiden sie sich von Erwachsenen. „Kinder leben sehr viel mehr im Hier und Jetzt“, beschreibt Benning, „und trauern quasi mit Unterbrechungen.“ Soll heißen: Während Frauen und Männer diesen Vorgang als andauernd erleben, „springen Jungen und Mädchen durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst eher in ‚Trauerpfützen‘, werden allerdings schneller abgelenkt, blenden den Verlust dann komplett aus und spielen beispielsweise mit Altersgenossen.“ Manche Eltern stolpern über diese Diskrepanz zum eigenen Erleben. Benning: „Das ist aber völlig normal und darf genauso sein.“ Benning leitet die Kindertrauerbegleitung des Deutschen Roten Kreuzes in Münster.

Diese Gruppe für Kinder von sechs bis zwölf Jahren ist wie auch die Trauergruppe für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren durch ein Kooperationsprojekt des DRK-LandesverbandesWestfalen- Lippe mit dem DRK-Kreisverband Münster entstanden und wird durch die Aktion Mensch gefördert. In ihrer Arbeit unterstützt Benning die Kinder bei den regelmäßig stattfindenden Treffen durch bewusst gewählte Rituale und themenbezogene Aktionen. „Oftmals gestalten wir Erinnerungskisten, in die betroffenen Mädchen und Jungen Fotos und Gegenstände des Verstorbenen legen können. So realisieren sie den Verlust und schaffen gleichzeitig das Bewusstsein dafür, dass der Tote trotzdem im Herzen immer dazu gehören wird“, führt Benning aus, „schließlich geht es nicht ums Loslassen sondern vielmehr um die Integration der neuen Situation.“ Zur Unterstützung der DRK-Kinder- und Jugendtrauerbegleitung bittet der DRK Landesverband Westfalen Lippe um Spenden. Weitere Informationen finden sich ebenfalls online unter www.drk-trauerbegleitung.de.
(jer)


Wenn Kinder trauern?
Die drei Alters-Phasen trauernder Kindern. Der Wissenschaftler Nagy unterscheidet den Trauerprozess bei Kindern in drei Phasen.

1. Phase (Alter bis zu 5 Jahren):
In diesem Alter denken Kinder, dass der Tod eine Art Schlaf oder eine Reise ist. Eine vorübergehende Einschränkung und die geliebte Person bald zurückkommt.

2. Phase (Alter 5 - 9 Jahre):
In diesem Alter fangen die Kinder an den Tod und die Endlichkeit zu begreifen.

3. Phase (Alter 9 Jahre und mehr):
In diesem Alter verstehen Sie, dass der Tod unvermeidlich und endgültig ist und dass auch sie selbst eines Tages sterben werden.

Wenn Kinder trauern können eine Vielzahl von Reaktionen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Schlaf- und Verdauungsstörungen, unkontrolliertes Schluchzen, Angst, Verwirrung, Zorn, Konzentrationsstörungen etc. Unterstützen können Sie sie indem Sie für sie da sind und ihnen eine stabile Umgebung bieten. Auch eine Trauerbegleitung für Kinder wird angeboten und hilft Ihnen die Trauer zu verarbeiten.


Trauergruppen für Kinder und Jugendliche

Die Gruppe für trauernde Kinder trifft sich immer am zweiten und vierten Donnerstag eines Monats von 17.30 bis 19 Uhr in der DRK-Kindertageseinrichtung Wolkenburg (Lindenbreie 43). Wer sich für dieses Angebot interessiert, erhält weitere Informationen unter '0251/9 73 92 13. Die Trauergruppe für Jugendliche wird von Diplom- Sozialarbeiterin Ursula Hölscher geleitet und trifft sich an jedem zweiten und vierten Montag von 18 bis 19.30 Uhr in der DRK-Kinderschutzambulanz (Melchersstraße 55). Kontaktsuchende können sich unter '0251/9 73 92 19 melden. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.drk-trauerbegleitung.de. Die Teilnahme an beiden Gruppen, die zusätzlich von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut werden, ist kostenlos. Außerdem findet parallel jeweils eine Angehörigengruppe statt, die allerdings keinen festen Rahmen hat und für einen Austausch gedacht ist.