Sterbegeldversicherung: Modelle, Anbieter und was es zu beachten gilt
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Allgemein wird unter der Sterbegeldversicherung eine meist mit einer geringen Versicherungssumme abgesicherte, lebenslange Risikolebensversicherung verstanden, deren Aufgabe die Finanzierung der Beerdigungskosten oder sonstiger, direkt mit dem Tod in Zusammenhang stehenden Kosten des Versicherungsnehmers ist.
In Anbetracht der Bestattungspflicht und oft hoher Beerdigungskosten ist eine Sterbegeldversicherung dazu gedacht, Angehörige im Todesfall des Versicherten finanziell zu entlasten.
Anbieter der Sterbegeldversicherung
Eine gesetzliche Pflicht zur Sterbegeldversicherung liegt nicht vor. Entsprechend groß ist das Angebot an frei wählbaren Sterbegeldversicherungen. Zu den renommiertesten Versicherern gehören unter anderem:
- Monuta, ein seit 1923 existierender Versicherer ausschließlich für Sterbegeldversicherungen
- Hanse-Merkur mit der Sterbegeldversicherung Senior Care
- SOLIDAR als einer der ältesten deutschen Sterbegeldversicherer
- Debeka mit Sterbegeldversicherung mit begrenzter Beitragszahlungsdauer
- Allianz mit der Sterbegeldversicherung BestattungsSchutzbrief
- IDEAL mit drei Tarifen im Bereich der Sterbegeldversicherung
- ERGO Direkt als Internetableger der Ergo mit einem Vertrag ohne Wartezeit
Was bei der Wahl zu beachten ist
Zu beachten ist in erster Linie, dass im Hinblick auf gute Versicherungsleistungen nicht immer die Versicherung mit den scheinbar geringsten Beiträgen die beste ist und bei Versicherungsvergleichen einige weitere Faktoren zu berücksichtigen sind.
Von besonderer Bedeutung ist die Frage der Wartezeit, die je nach Tarif stark schwanken kann. Damit hängen auch Fragen der Gesundheitsprüfung zusammen, die viele Anbieter fordern. Im häufigen Fall eines Angebotes mit Wartezeit wird die vollständige Versicherungssumme im Todesfall des Versicherungsnehmers erst nach einer Karenzzeit ausgezahlt. Tritt der Tod während dieser Zeit ein, hat der Versicherer nicht die volle Versicherungssumme, sondern tarifgemäß nur eine bestimmte Quote zu leisten. Aus Sicht des Versicherten ist es daher relevant, dass die Wartezeit möglichst kurz festgelegt ist. Bei vielen Versicherern sind Gesundheitsfragen obligatorisch, um das individuelle Risiko der Versicherten einzuschätzen. Je nach Beantwortung kann die Wartezeit entfallen.
Ein wichtiger Aspekt beim Anbietervergleich ist auch die Beitragszahlungsdauer. Die Versicherungsprämie steigt mit kürzerer Zahlungsdauer, das heißt im Allgemeinen mit zunehmendem Alter und damit höherem Sterberisiko. Einen Überblick über Vorteile und Vergleichsmöglichkeiten von Sterbegeldversicherungen sollte im vorhinein eingeholt werden.
Vor- und Nachteile im Überblick
Für die Sterbegeldversicherung sprechen im Allgemeinen:
- die finanzielle Entlastung der Angehörigen
- die vollständige Auszahlung der Versicherungssumme nach Ablauf der Wartezeit
- die Auszahlung der vollen oder je nach Tarif auch höheren Summe bei Unfalltod
- der Schutz der Versicherungssumme bis etwa 3500 EUR im Insolvenzfall
Dem stehen folgende Nachteile gegenüber:
- die oft geringe Teilauszahlung bei Todesfall vor Ende der Wartezeit
- die hohen Beiträge älterer Versicherungsnehmer bei späten Versicherungsabschluss
- die oft mit geforderten Gesundheitsprüfungen einhergehenden hohen Beiträge bei Vorerkrankungen